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Donnerstag, 29. Juni 2017

Wieder in La Paz

By On Juni 29, 2017


Unsere wirklich sehr liebe Gastfamilie in Cochabamba, hatte am nächsten Tag für mich und Luis schon Teil 2 der Sightseeing Tour durch die Stadt parat. Da das wirklich überhaupt nicht meins ist und das doch etwas anstrengend sein kann, wenn jemand einem den ganzen Tagesplan vorgibt, beschloss ich am Montag frühmorgens spontan weiter nach La Paz zu fahren. Luis dagegen fuhr in ein Dorf in der Nähe von Cochabamba, um dort auf einer Farm mitzuarbeiten. Somit trennten sich unsere Wege vorerst wieder.

Die Fahrt nach La Paz mit dem Bus dauerte knappe 9 Stunden - gesagt wurde mir 7 *lach* - und kostete 40 Bolivianos (= 5,20 Euro). Da ich ja einige Sachen bei Soki, meinem vorherigen Couchsurfing Gastgeber, in La Paz gelassen hatte, kam ich auch diesmal wieder bei ihm unter. Außerdem fühle ich mich in seinem Haus pudelwohl. Ich werde nun einige relaxte Tage hier in La Paz verbringen und mich dann auf den Rückweg nach Peru machen.

Ilke, Esefania & ich
Heute gingen Soki (mein Couchsurfing Gastgeber), Estefania (aus Brasilien), Ilke (aus Deutschland) ein wenig wandern - rund um La Paz gibt es dazu zahlreiche Möglichkeiten. 




Blick über La Paz




Montag, 26. Juni 2017

Von Sucre nach Cochabamba

By On Juni 26, 2017

Bolivianer und Wegbeschreibungen

Der gestrige Tag verlief etwas frustriert. Luis und ich hatten eine Ganztageswanderung geplant und verließen das Haus deshalb schon frühmorgens. Startpunkt der Wanderung wäre der Ort Punilla gewesen. Wir fragten in Sucre herum, wo denn der Bus dorthin abfahren würde. Alle Leute, die wir fragten schickten uns wo anders hin. Schlussendlich waren wir in sämtlichen Teilen der Stadt, aber nie dort wo der Bus wirklich abfuhr. Als es dann Mittag war, gaben wir auf, da es sowieso schon zu spät gewesen wäre. Wir waren nun doch etwas verärgert darüber, dass die Leute hier, wenn sie etwas nicht wissen, dies nicht einfach zugeben können. Stattdessen schicken sie einen einfach irgendwo quer durch die Stadt.

Die Fahrt von Sucre nach Cochabamba

Heute ging es weiter nach Cochabamba. Gonzalo warnte uns, dass es bloß Nachtbusse dorthin gäbe. Aber ihr habt bestimmt schon mitbekommen, wie sehr ich diese Nachtfahrten hasse. Wir machten uns also auf gut Glück am Morgen zum Busbahnhof auf. Gonzalo hatte recht, Busse fahren wirklich keine tagsüber. Dafür fahren aber Kombis (für 7 Personen) vor dem Terminal ab. Diese brauchen bloß 5 Stunden (der Bus im Gegensatz dazu braucht 10), sind dafür aber auch etwas teurer: 80 Bolivianos (= 10,50 Euro).

Coucsurfing Deluxe in Cochabamba

Die Fahrt nach Cochabamba war wunderschön. Cochabamba selbst ist eine riesige Stadt. Unsere Couchsurfing Gastgeberin Leticia holte uns mit dem Auto vom Busbahnhof ab. Sie wohnt gemeinsam mit ihrer Mama und ihrer Kusine in einer großen und relativ luxuriösen Wohnung. Wir wurden sogleich mit einem absolut köstlichen 3-Gänge Mittagessen überrascht.

Danach wollten Luis und ich ins etwas die Beine vertreten gehen, nachdem wir nun den ganzen Tag nur herumgesessen sind. Doch damit war nichts, die Kusine und ihre Freundin wollten uns nämlich unbedingt die Stadt zeigen. Da Gehen und alles was irgendwie mit Anstrengung verbunden ist, nicht so ihr Ding ist, fuhren sie uns mit dem Auto zu sämtlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wie ihr ja wisst, ist Sightseeing nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Tja, aber so gehts manchmal beim Couchsurfen. Unter anderem besuchten wir die riesige Christus Statue, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Man kann entweder zu Fuß, mit einer Gondel oder mit dem Auto erreichen. Innerhalb der Statue kann man über Stufen bis zu den Armen hochgehen (2 Bolivianos = 0,26 Euros).

die riesige Christus Statue in Cochabamba

Blick über Cochabamba

Samstag, 24. Juni 2017

Wanderung zu den Wasserfällen "Siete Cascadas" in Sucre

By On Juni 24, 2017


Der heutige Tag startete sehr gemütlich mit ein paar hausfräulichen Tätigkeiten wie Wäsche waschen. Danach machten Luis und ich uns ein leckeres Frühstück.

Der weitere Plan des Tages war eine Wanderung zu den "7 Cascadas" (auf deutsch: 7 Wasserfälle). Gonzalo, unser Gastgeber, erklärte uns welchen Bus wir zum Startpunkt der Wanderung nehmen müssen. Leider stimmte seine Beschreibung nicht ganz, doch auf einigen Irrwegen kamen wir schlussendlich ans Ziel. Der Vorteil unseres Verirrnisses war, dass wir ein kleines Restaurant mit köstlichem - und vor allem billigen - Mittagessen fanden.

Wanderung zu den "7 Cascadas"

Die Wanderung zu den Wasserfällen, startet in dem kleinen Dorf Villa Alegría, das sich etwa 20 Fahrminuten außerhalb von Sucre befindet. Vom Zentrum aus fahren regelmäßig Minibusse dorthin. Die Wanderung führt durch eine sehr beeindruckende Gegend. Wir brachten etwas weniger als eine Stunde zu den Wasserfällen. Zu unserer Freude waren trafen wir auf fast niemanden. Gestern waren wir nämlich im Tourismusbüro von Sucre und haben gefragt, wo man den hier in der Gegend schön wandern gehen könnte. Diese erklärten uns, dass wir alleine gar  nirgends hingehen könnten, da es zu gefährlich wäre und wiesen uns bloß auf diverse Tourveranstalter hin. Da Luis und ich uns in dieser Sache zum Glück sehr einig sind, dass geführte Touren ein Grauen für uns sind, haben wir dem Rat der Dame nicht viel Beachtung geschenkt. Es gibt doch nichts Schöneres Natur in Ruhe zu genießen, anstatt mit einer Riesenherde Touristen irgendwo herumgetrieben zu werden. Und die Wasserfälle scheinen doch noch eher ein Geheimtipp zu sein. Und gefährlich war gar nichts. Der Weg war gut zu finden und die Einheimischen, auf die wir trafen supernett. Die Wasserfälle befinden sich in einer Schlucht. Zu den hinteren Wasserfällen muss man etwas klettern.

am Ende dieser Schlucht befinden sich die Wasserfälle






Weizenaufteilung in einem kleinen Bauerndorf und der See "Llimphi"

Luis und ich sahen auf der Landkarte, dass ein kleiner See namens Llimphi nicht unweit sein sollte. Wir beschlossen dorthin zu wandern. Dies stellte sich jedoch als kleine Herausforderung heraus, da kein Weg dorthin führte. Es war somit eine Mischung aus klettern und sich durchs Gestrüpp kämpfen - aber auf alle Fälle Abenteuer! Auf unserem Weg dorthin trafen wir auf ein paar sehr abgeschieden gelegene Bauernhäuser aus Lehm. Die Einheimischen musterten uns, waren jedoch nicht besonders redselig. Ich bin mir nicht sicher, ob sie einfach kein spanisch sprachen oder nicht mit uns reden wollten - oder einfach nur schüchtern waren. Jedenfalls erhielten wir nicht viel Antwort auf die Frage, wie wir denn zum See kommen könnten.

In einiger Entfernung sahen wir eine Gruppe von etwa 30 Bauern und Bäuerinnen stehen. Wir näherten uns vorsichtig. Man weiß ja nicht, was diese Leute davon halten, wenn irgendwelche Touristen hier auf ihren Grundstücken herumirren. Aber siehe da, sie winkten uns gleich heran. Wie sich herausstellte waren sie gerade dabei, das gemeinsam angebaute Weizen aufzuteilen. Wir wurden auch sogleich mit einer Riesentüte Weizenkörner beschenkt.

Bauern bei der Weizenaufteilung

der kleine Kuhhirte bei der Arbeit :D




Als wir später den See erreichten, stellte sich heraus, dass er wirklich nichts Besonderes war - bloß ein kleiner, derzeit fast ausgetrockneter Stausee. Aber dafür war der Weg hierher eindeutig sehenswert.



Freitag, 23. Juni 2017

Autostopp-Abenteuer: Von Uyuni nach Sucre im Lieferwagen

By On Juni 23, 2017

Spontane Planänderung

Wir saßen also auf der Ladefläche des Lieferwagens der einheimische Familie, die wir in der Salzwüste getroffen hatten. Nachdem Ritah uns erzählte, dass sie heute noch in Richtung Sucre fahren werden, schaute Luis mich an und meinte: Sollen wir auch? Nach nicht allzu langem Überlegen, stimmte ich natürlich zu. Wir fragten Ritah, was sie dazu sagen würde und diese strahlte gleich über das ganze Gesicht und meinte, dass Umberto bestimmt nichts dagegen hat. Und siehe da, dieser meinte, das sei überhaupt kein Problem. Wir sollten schnell unsere Rucksäcke packen, sie würden in der Zwischenzeit auf uns warten. Wir stiegen also in Uyuni aus. Ich packte meinen Rucksack und versuchte den Freund meines Couchsurfing Gastgebers zu kontaktieren, um ihm die Schlüssel der Wohnung zurück zu geben. Meinen Gastgeber selbst habe ich nie kennen gelernt - schade. Aber diese einmalige Chance nach Sucre mitgenommen zu werden, konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.



Eine Nacht am Lieferwagen

Das Abenteuer konnte also beginnen. Luis und ich schmissen unsere Rucksäcke auf die Ladefläche des Liegerwagens und machten es und dort zwischen jeder Menge Kleidersäcke bequem. Mit uns Ritah und Ruth. Die Mädels fragten uns neugierig über unsere Reise aus. Noch  nie hätten sie mit einem Gringo (=Ausländer) gesprochen, meinten sie. Wow. Es wurde nun dunkel und auch bitterkalt. Wir hatten eine klitzekleine Matratze auf der Rückbank, auf der wir uns alle vier zusammen kuschelten und uns mit einer Decke zudeckten. Gegen Mitternacht hielten wir an. Umberto meinte, er müsse einige Stunden schlafen, dann sollte es weitergehen. Wir schliefen also zu viert auf einer Matratze, was den Vorteil hatte, dass es nicht so kalt war, dafür war es aber richtig richtig eng. Deshalb schlief ich auch nicht besonders viel, aber das Abenteuer war es eindeutig wert. Flora, Umberto und die zwei Babys schliefen vorne auf den Fahrersitzen.

Ruth, Ritah, Luis und ich

So viel Gastfreundschaft auf einmal....

Gegen 6 Uhr morgens, setzte sich unser Lieferwagen in Bewegung. Gegen 9 Uhr stoppten wir in einer unfassbar schönen Gegend an einem Fluss. Die Familie packte ihren Gaskocher aus und sie begannen zu kochen. Ganz selbstverständlich teilten sie ihr Frühstück mit uns. Dann wurde auch schon das Mittagessen zubereitet: Reis, Kartoffeln und etwas Salat. Wir waren wirklich sehr gerührt von der Gastfreundschaft dieser Leute. Es ist wirklich meist so, dass Menschen die wenig haben Teilen als so selbstverständlich ansehen. Eigentlich dachten Luis und ich, dass wir wohl heute morgen in Sucre ankommen werden. Doch damit war nichts. Die Familie wollte hier am Fluss auf der schönen Brücke ein weiteres Tanzvideo drehen. Aber gut, wir hatten ja sowieso nichts vor, deshalb war das ganz in Ordnung.

der wunderschöne Fluss


die kleine Mili

beim Zubereiten des Mittagessens


Luis und ich beschlossen also in der Zwischenzeit die Gegend zu erkundschaften. Wir trafen auf zwei ältere Damen, die am Feld arbeiteten. Die zwei waren super lieb und spannten uns auch gleich ein, ihnen beim Zwiebel ernten zu helfen. Das taten wir natürlich gern. Am Ende schenkten sie uns dann sogar jede Menge Zwiebel. Unglaublich, wieviel Gastfreudschaft wir in letzter Zeit erfuhren.

hier helfe ich den netten Damen beim Zwiebel ernten


Wir schauten dann noch ein bisschen beim Tanzvideo drehen zu. Die Hälfte der Zwiebel schenkten wir natürlich der Familie, welche sich sehr darüber freute. Dann ging es weiter nach Surce. Dort verabschiedeten wir uns von dieser wundervollen Familie. Dieses Erlebnis werde ich bestimmt nicht so schnell vergessen.

Das Leben eines Langzeitreisenden

In Sucre trafen wir auf unseren Couchsurfing Gastgeber Gonzalo. Zum Abendessen machten Luis und ich uns auf zum lokalen Markt. Wir fanden super leckeres Abendessen für umgerechnet einen Euro. Es war so köstlich, dass wir um Nachschub baten, welchen uns die nette Dame nicht einmal verrechnete. Am Nachhauseweg mussten wir schmunzeln darüber, wie sich das Leben als Langzeitreisender mit geringem Budget so verändert. Zuhause isst man ein Abendessen für 20 Euro und gibt noch 5 Euro Trinkgeld. Hier essen wir für 1 Euro und bitten um Nachschub, den wir gratis bekommen.



Donnerstag, 22. Juni 2017

Salar de Uyuni - die größte Salzwüste der Welt

By On Juni 22, 2017

Nach einer bitterkalten Nacht - das Eis auf den Straßen schmilzt hier nicht einmal tagsüber - machten Luis und ich uns auf, in Richtung Salar de Uyuni. Salar de Uyuni ist mit über 10.000 km² die größte Salzwüste auf der ganzen Welt. Sie liegt auf 3.653 m und wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet. Jährlich werden einige Tonnen Salz abgebaut.

die endlosen Weiten der Salzwüste


Salar de Uyuni auf eigene Faust

Da wir die Salzwüste auf eigene Faust erkunden wollten, mussten wir zuerst in den Ort Colchani, welcher etwa 20 km vom Ort Uyuni entfernt liegt. Wir beschlossen es mit Autostoppen zu versuchen. Leider mit wenig Glück. Nach einer Stunde vergebenen Wartens beschlossen wir zu gehen. 20 km wären zwar etwa 4 Stunden Gehzeit,  aber was solls. Kaum losgegangen, kam ein total überfülltes Auto an - eine ganze Großfamilie war dort hineingequetscht. Und siehe da, sie nahmen uns doch glatt mit.

der Ort Colchani

Von Colchani aus sind es nur noch 5 km bis zur Salzwüste. Wieder hatten wir Riesenglück, denn ein Jeep nahm uns die letzten Kilometer mit. Wir standen nun am Beginn einer unendlich scheinenden, weißen Ebene. Alles Salz. Wow, wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Kein Schatten, kein Leben, keine Hügel, kein gar nichts - nur eine ewige Weite - weißes Salz und darüber der blaue Himmel. Wir begannen also loszumarschieren. Mehrmals wurden wir gewarnt wie gefährlich es sei, sich in dieser Salzwüste zu verlaufen. Wir versuchten uns ein wenig an den weit entfernten Bergen zu orientieren.

alles Salz ;)

ein Salzruine

Mittagessen in der Salzwüste


Wir machten ein paar lustige Experimente. Beispielsweise versuchten wir fünf Minuten lang mit geschlossenen Augen gerade aus zu gehen. Das ist hier nämlich der perfekte Ort dafür, da man sich an nichts stoßen kann. Wir staunten nicht schlecht, denn als die paar Minuten vergangen waren, war ich ganz wo anders als Luis und außerdem schienen wir beide irgendwie im Kreis gegangen zu sein - verrückt! Und natürlich machten wir auch jede Menge Fotoexperimente.

unsere Fotoexperimente in der Salzwüste







Der Rückweg nach Colchani zog sich ewig, denn die Gegend ist doch sehr monoton. Plötzlich sahen wir in nicht allzu weiter Ferne ein paar Einheimische in der Salzwüste tanzen. Wir steuerten natürlich sofort auf sie zu. Diese drehten gerade ein Tanzvideo, wie sie uns erklärten. Zwar nicht sonderlich professionell, dafür schienen sie aber jede  Menge Spaß dabei zu haben. Die Familie forderte uns sogleich auf mitzutanzen. Als wir ihnen erzählten, dass wir später zurück nach Uyuni müssten, meinten diese gleich, wir sollten doch auf ihren Lieferwagen aufspringen. Sie müssen auch in die selbe Richtung. Wow, so viel Glück an einem Tag.




Die Familie besteht übrigens aus zwei Erwachsenen: Umberto und Flora, ihren zwei Babys, der 15-jährigen Schwester von Flora: Ritah und der 18-jährigen Kusine: Ruth. Sie verdienen ihr Geld durch das Verkaufen von Klamotten, mit dem ihr Lieferwagen randvoll gefüllt ist und versuchen es mit Tanzvideos. Derzeit reisen sie durch ganz Bolivien, um eben ihre Klamotten zu verkaufen und ihre Videos zu drehen.

Es ging also los: Luis, Ritah, Ruth und ich auf der Ladefläche und die anderen vier vorne. Ritah meinte, dass sie heute Nacht noch in Richtung Sucre aufbrechen würden. Luis schaute mich an und meinte: Sollen wir mit?

Ich, Luis, Ruth Ritah auf der Ladefläche des Lieferwagens... zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir die nächste 24 Stunden auf dem Gefährt verbrinen werden ;)


Da ich schon recht müde bin folgt die Fortsetzung dieser spannenden Geschichte morgen ;)


Mittwoch, 21. Juni 2017

Von Potosí nach Uyuni

By On Juni 21, 2017

Ratet mal wer gestern plötzlich vor meinem Hostel stand! Luis! Vielleicht könnt ihr euch erinnern, er war einer meiner ersten Couchsurfer bei mir zu Hause und vor ein paar Wochen traf ich ihn in zufällig Arequipa wieder. Welch schöne Überraschung.

Luis und ich machten uns heute Vormittag gemeinsam in Richtung Uyuni auf. Die Busse fahren vom alten Terminal in Potosí ab und die Fahrt dauert etwa 4 Stunden, Kosten: 30 Bolivianos (= 3,90 Euro).

Die Fahrt selbst war einfach nur atemberaubend. Die karge Gegend überraschte uns mit Bergen, die in gelblichen bis blutroten Farben leuchteten. Außerdem kamen wir an Unmengen von Lamas, Kakteen und kleinen Dörfern vorbei.

der Weg von Potosí nach Uyuni 

Am frühen Nachmittag kamen wir in dem kleinen Örtchen Uyuni an. Der Ort selbst überzeugt nicht gerade mit seiner Schönheit. Der hat seine Bekanntheit wirklich nur der weltberühmten Salzwüste, die ganz in der Nähe liegt, zu verdanken. Ich konnte einen Couchsurfing Gastgeber finden, er heißt Daniel. Leider meinte Daniel er könne nur eine Person beherbergen. Das Kuriose an der Sache war, dass Daniel dann meinte, er muss wegen seiner Arbeit als Touristenguide für drei Tage weg, aber sein Freund würde mir den Haustürschlüssel geben. Ich habe also Daniel selbst noch nie getroffen, befinde mich nun aber in seiner Wohnung. Der hat wirklich großes Vertrauen. Luis ist in einem Hostel untergekommen.

Wir machten uns, nachdem wir unsere Rucksäcke abgeladen hatten, auf eine kleine Erkundungstour. Zuerst einmal raus aus dem Ort. Wir folgten Eisenbahnschienen. Diese waren leider komplett zugemüllt. Wir entdeckten sogar eine Hundemumie. Das Highlight war ein alter Zugfriedhof, den wir ausfindig machten - uralte Lokomotiven und Zugwaggons waren hier gebunkert. Wir hatten Spaß wie kleine Kinder beim Herumturnen auf diesen Dingern.

alles zugemüllt 







eine Hundemumie


Als die Sonne unterging wurde es bitterkalt hier im Ort - um ein Vielfaches kälter als in Potosí. Die Wasserpfützen waren alle gefroren. Und das Schlimme: es gibt fast keine Möglichkeit sich zu wärmen. Die Häuser und auch Hoatels haben durchwegs keine Heizungen. Heute Nacht werde ich wohl mit Haube und Handschuhen schlafen.

Morgen Früh machen wir uns dann in die Salzwüste auf. Bin schon gespannt, denn man sagte uns es wäre ohne eine Tour zu buchen nicht möglich diese zu erkundschaften. Na das werden wir sehen, denn wir möchten es auf alle Fälle auf eigene Faust versuchen. 

Montag, 19. Juni 2017

Wandern um Potosí: Laguna San Sebastian

By On Juni 19, 2017

Habe ich schon erwähnt wie fürchterlich kalt es hier in Potosí ist? Mein Handy zeigt mir gerade -5°C an. Heizungen gibt es hier im Hostel keine. Gestern pflückte ich mir ein  paar Eukalyptus-Blätter, woraus ich mir vorhin leckeren Tee machte. Ansonsten gibt es nicht viele Möglichkeiten sich zu wärmen.

Heute war ich wieder einmal wandern. Die Einheimischen beim Fest gaben mir nämlich ein paar schöne Trekking Tipps. Ich beschloss zu einem kleinen See namens Laguna San Sebastian zu wandern. Diese ist vom Ortskern von Potosí gut zu erreichen. Zuerst ging es quer durch den Ort. Später wurde der Weg immer steiniger, aber sehr schön und auch nicht allzu steil. Auf etwa 4.500 m ist die Luft nämlich schon um einiges dünner, aber mittlerweile bin ich doch schon drei Wochen lang auf über 3.800 m und somit merke ich von der Höhe - bis auf leichte Kurzatmigkeit - nicht mehr viel. Dafür aber von der Sonne! Die ist hier unheimlich stark - Kopfbedeckung und Sonnencreme sind Pflicht.



Mir kam keine Menschenseele entgegen. Wie ich doch diese idyllische Ruhe liebe. Dank Handy-GPS verläuft man sich zum Glück auch nicht so leicht. Am Wegrand grasten jede Menge Lamaherden. Niedlich diese Tierchen, vor allem, da sie immer so neugierig schauen. Dann kam ich an einigen Ruinen vorbei. Ich begann sie zu erkundschaften. Sie sahen relativ antik aus. Als ich später bei den Einheimischen nachforschte, meinten diese, dass die Ruinen wohl aus dem Jahr 1550 n.Ch. stammen - wow!

ich entdeckte einige antike Ruinen auf meiner Wanderung



Nach etwa zwei Stunden erreichte ich die erste Lagune. Es ging ein wunderschönes Tal entlang. Insgesamt gibt es derzeit drei Lagunen, aber nun ist auch Trockenzeit, könnte sein, dass diese sich in der Regenzeit zu einer einzigen vereinigen. Auf schmalen Steinpfaden wanderte ich noch etwas hinauf. Plötzlich konnte ich einen grell pinken Flamingo über mir entdecken. Er ließ sich hinab zur Lagune und versuchte wohl ein paar Fische zu fangen. Ich machte es mir neben einer grasenden Lamaherde auf einer großen Felsplatte gemütlich.

Die Laguna San Sebastian, dahinter sieht man den Minenberg "Cerro Rico"




Schnee






Es wären von hier aus noch jede Menge Wanderungen möglich - entweder zu weiteren Lagunen oder auf Bergspitzen. Da ich recht spät gestartet bin, machte ich mich aber nach einem kleinen Siesta auf den Rückweg. Was für ein schöner Tag - trotz leichtem Kater von dem Fest gestern *lach*!