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Freitag, 5. Mai 2017

Nationalpark Podocarpus - der botanische Garten Amerikas


Der Nationalpark Podocarpus umfasst etwa 146.280 ha und ist einer der artenreichsten Nationalparks Amerikas. Über 4.000 Pflanzenarten (darunter Bäume mit bis zu 40 m Höhe), etwa 560 Vogelarten und 68 Säugetierarten wie zB Jaguare, Bären und Tapire sind dort zu finden. Der Park beinhaltet außerdem vier verschiedene Ökosysteme und schützt Lebensräume auf Höhen zwischen 1.000 und 3.600 m Meereshöhe. Der Haupteingang zum Hochlandsektor des Parks befindet sich in Cajanuma, etwa 10 km südlich von Loja.

Anreise

Vom Busterminal in Loja nimmt man einen Bus in Richtung Vilcabamba. Der Parkeingang Cajanuma befindet sich etwa 10 km südlich von Loja. Die Fahrt dorthin kostet 0,50 USD und dauert etwa 30 Minuten. Gleich am Straßenrand befindet sich dort die Registrierungsstelle für den Nationalpark - Reisepassnummer und Name werden dort aufgenommen, zu bezahlen ist nichts. Ich war um etwa 10 Uhr vormittags dort. Die Dame am Empfang betrachtete kritisch mein Wanderschuhwerk - also meine Flip Flops - und wies mich darauf hin, dass diese hier nicht besonders geeignet wären. Ich verkniff mir sie über die Vorteile meiner Lieblingsschuhe aufzuklären und lächelte bloß nett. Die Dame gab mir einen 5x5 cm kleinen Papierzettel mit auf den Weg, auf dem drei der Wanderrouten klitzeklein hinaufkopiert waren. Sie wies mich darauf hin, dass ich erstmals 8 km eine unasphaltierte Straße hochwandern müsste, um bei der Schutzhütte anzukommen. Dies würde etwa 2 Stunden dauern. Von der Schutzhütte aus, gebe es dann mehrere Wanderwege, wobei von 10 Minuten bis 5 Stunden alles dabei ist. Auf der Schutzhütte könne man für 3 USD übernachten, muss jedoch Schlafsack und Verpflegung selbst mit haben.


Eine feucht-fröhliche Wanderung im Podocarpus Nationalpark

Zu meinem Unglück begann es bereits nach mehreren Minuten zu regnen - und hörte leider auch nicht mehr auf.
Mit den zwei Stunden Gehzeit behielt die Dame recht. Ziemlich genau zu Mittag erreichte ich die Schutzhütte. Man muss aber dazu sagen, dass ich wirklich sehr gemütlich gewandert bin und jede Menge Fotopausen eingelegt habe. Bis jetzt kam mir keine einzige Menschenseele entgegen. Es regnete nun stärker. Zum Glück hatte ich meine Regenjacke und -hose dabei. 




Erstmals gönnte ich mir eine kleine Mittagsjause auf einem Bänkchen neben der Hütte und dann startete ich meine Erkundungstour. Unglaublich was hier alles wächst und gedeiht. Durch den Nebel und den Regen wirkte es richtig mystisch hier. Hin und wieder hörte ich ein lautes Flattern und riesige rebhuhnartige Vögel erhoben sich aus dem Gebüsch. Außerdem sah ich die buntesten Vögelchen in den Baumkronen sitzen - ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie sehr genoss ich es endlich wieder einmal völlig alleine unterwegs zu sein - man kann somit alles noch viel intensiver auf sich wirken lassen und ist natürlich auch aufmerksamer. Meine Flip-Flops bereute ich übrigens kein bisschen - ganz im Gegenteil, ich war sogar heilfroh darüber. Der Weg war nämlich teilweise ein Fluss und außer Gummistiefel oder Flip-Flops wäre jeglicher Schuh nach wenigen Minuten bereits ein See.














Um kurz nach 14 Uhr trat ich den Rückweg an, immerhin standen mir nochmals 8 km bis zur Hauptstraße bevor. Nur wenige Minuten später kam doch glatt die Sonne raus. Naja, wenigstens konnte ich am Rückweg etwas trocknen. An der Hauptstraße kommen so alle 15 Minuten Busse vorbei, die zurück nach Loja fahren - diese muss man bloß mit einem Handzeichen anhalten.









12 Kommentare:

  1. Wahnsinn! Die Vegetation ist ja atemberaubend! Und sie sieht sogar bei Regen toll aus. Ich finde es klasse, dass Du Dich auch von nassem Wetter nicht abhalten lässt von Deinen Wanderungen. Ein schöner Bericht.

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    1. Danke Monika. Ja, ich habe wirklich selten so eine vielfältige Vegetation gesehen - einfach unglaublich.

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  2. Wahnsinnig toll - was für eine Vegetation. Nach Südamerika habe ich es bisher ja nur für 3 Wochen geschafft (Peru), aber nach deinen tollen Artikeln muss ich das dringend ausweiten und dort mal etwas ausgiebiger reisen. LG Anke

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    1. Oh ja, das würde ich dir auf alle Fälle empfehen liebe Anke :)
      lg aus Peru

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  3. Wunderschön und einfach zum Staunen.
    Gibt es dort eigentlich auch giftige Pflanzen und Tiere, die Grund zur Besorgnis geben?

    Liebe Grüße
    Katja

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    1. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein paar giftige Tiere und Pflanzen gibt, aber ich würde mal behaupten nichts Besorgnis erregendes - jedenfalls soweit es mir bekannt ist :D
      glg Michaela

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  4. Hey Michi,
    ach Mensch, du hast aber auch irgendwie immer Pech mit dem Wetter. Jedesmal wenn du vom Wandern erzählst, startet die Geschichte mit Regen. Hoffe du hast beim nächsten Mal mehr Glück. Ich glaub, an deiner Stelle hätte ich dort sogar noch übernachtet. Vielleicht hättest du dann in der Abenddämmerung noch wilde Tiere aus der Hütte heraus beobachten können. Waren da denn viele andere Menschen?
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Haha, oh ja Nicole, das hast du genau richtig erkannt, der Wettergott meint es meistens nicht gut mit mir. Ich habe irgendwie auch immer das Unglück in fast jedem Land genau in der Regenzeit anzukommen - das ist der Nachteil wenn man so völlig ohne Planung reist :D Übernachtet hätte ich sehr gerne auf der Hütte, leider ist es dort elends kalt und ohne Schlafsack wäre das alles andere als angenehm. Menschen waren so gut wie keine dort, bloß ganz am Ende sah ich ein älteres Pärchen aus weiter Ferne.
      lg aus Peru,
      Michaela

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  5. Das ist wirklich sehr beeindruckend, dieses satte grün und was für einen Ausblick du da hattest. Die Bilder werden dich bestimmt noch eine lange Zeit begleiten.

    Viele Grüße
    Victoria

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  6. Hey Michi! :)
    Sieht wunderschön aus, trotz Regen :P
    Richtig praktisch dass man die Busse per Hand anhalten kann, sowas liebe ich!

    Weiterhin Fröhliches Wandern dir!

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Über Kommentare, Fragen, Wünsche & Anregungen freue ich mich immer sehr :)