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Montag, 3. April 2017

El Castillo del Gringo Loco - Die Burg des verrückten Ausländers in Sangolquí



Mein Alltag hier in Quito 

Mittlerweile arbeite ich schon über ein Monat in dem Hostel Huasi Lodge hier in Quito - ich bin immer wieder erstaunt, wie die Zeit vergeht. Normalerweise arbeite ich fünf Tage die Woche von 8 - 14 Uhr.  Danach gebe ich meine Deutsch-Privatstunden, wobei ich zwei Schüler habe. Der 8-jährige Alan, der täglich von Montag bis Freitag Stunden nimmt und die 18-jährige Ana, die einmal pro Woche kommt. Somit habe ich meist einen recht ausgefüllten Tag.

Die Legenden um das Castillo del Gringo Loco

Da nun Wochenende ist und auch Jessica frei hat, trafen wir uns zu meinem Dienstschluss um 14 Uhr mit Jack und Dennis, zwei Ecuadorianern, die wir hier kennen gelernt haben. Jack erzählte uns von mehr oder weniger geheimen Burgruinen mit komplexen Tunnelsystemen, etwas außerhalb von Quito in Sangolquí. Da Jessica ebenso abenteuerlustig ist wie ich, waren wir beide sofort Feuer und Flamme für die Idee dorthin zu fahren. Jack erzählte uns ein wenig über diese Ruinen. Nach dem ersten Weltkrieg wäre ein Ausländer - ein Franzose - nach Sangolquí gekommen und hätte die Burg gebaut. Es gibt nun verschiedene Legenden was dort geschah.

Eine besagt, dass die Frau des Franzosen ihr Baby im Mutterleib verloren hätte. Seitdem hatte die Frau nachts ständig diese Träume, das Baby schreien zu hören. Sie folgte dem Schreien bis tief in die Tunnelsysteme der Burg. Dort kollabierte sie eines Nachts und starb. Ihr Mann beging daraufhin Suizid.

Eine weitere Legende besagt, dass der Franzose dort mit seiner Frau und seiner Tochter lebte. Eines Tages ging die Tochter in die Tunnel und verletzte sich dabei das Bein. Die Mutter hörte sie schreien und begann sie zu suchen. Dabei verirrte sie sich in dem Höhlensystem und beide starben. Der Franzose beging daraufhin Suizid.

Man kann sich also vorstellen, dass die Einheimischen einen großen Bogen um diese Ruinen machen. Es sollte nämlich spuken dort - der Geist der Frau und der Tochter würden dort ihr Unheil treiben. Außerdem habe es wohl mehrere Fälle gegeben, dass Leute die Ruinen besucht hatten und daraufhin verstarben. Ein sehr bekannter Fall ereignete sich 1991: Acht Jugendliche besuchten die Ruinen und führten wohl auch irgendwelche schwarzen Rituale durch. Außerdem schrieben sie ihre Namen auf die Wände der Tunnel. Innerhalb der nächsten vier Tage verstarben sieben von ihnen und der Achte wurde verrückt. Diese Geschichte soll sich wohl wirklich so ereignet haben, denn alle Einheimischen wissen darüber bescheid. Wenn man die Burgruinen nachts besucht, könnte man wohl die Stimmen der Mutter und des Schreien der Tochter hören.

Unsere Abenteuer in den Ruinen

Die Ruinen sind der Öffentlichkeit eigentlich nicht zugelassen. Der Grund dafür ist wohl, dass die Leute dort Rituale und schwarze Messen praktizierten und natürlich der Vorfall mit den acht Jugendlichen. Es gibt einen Mann, der in der Nähe wohnt, er bewacht die Ruinen wohl. Was für ein Glück, dass wir ihm nicht begegnet sind.

Jessica und ich waren mehr als begeistert als wir nach einer äußert holprigen Autofahrt endlich an dem Geheimfleckchen angekommen waren. Eine malerische Landschaft erwartete uns dort. Wir wanderten einige Minuten einen Hügel hinauf. Die Ruinen versetzten uns erneut ins Staunen. Unglaublich, dass dieses Plätzchen bis jetzt vom Tourismus verschont geblieben ist.



Aufgeregt wie kleine Kinder begannen wir die Ruinen zu erkunden. Wir entdeckten auch sogleich einige Tunnel, die meisten waren aber nicht besonders lang.





Jessica, Jack und Dennis







Plötzlich entdeckte ich eine klitzekleine Erdhöhle. Als ich einen Blick hinein warf, bemerkte ich, dass ein endlos langer Tunnel nach innen führte. Natürlich mussten wir der Sache genauer auf den Grund gehen. Auf allen vieren krochen wir den super engen Tunnel entlang. Wir waren schon ziemlich weit drinnen. Jack schien plötzlich Panik zu bekommen. Er meinte er würde ersticken, außerdem könnte der Tunnel einstürzen. Und als Draufgabe meinte er irgendwelche Babystimmen zu hören. Na gut, die Jungs drehten also um. Jessica und ich wagten uns weiter vor. Doch der Tunnel wurde immer enger und irgendwann begannen wir am Boden zu robben, da auch krabbeln nicht mehr möglich war. Nun bekamen wir auch so etwas Platzangst, außerdem erschien uns das Atmen schon irgendwie schwer. Okay, besser zurück. Der Rückweg erschien uns ewig lang, da wir uns anfangs auch nicht umdrehen konnten und somit rückwärts Richtung Ausgang robbten. Wir waren fast ein klein wenig erleichtert, als wir wieder an der frischen Luft waren. Wir sahen eine Gruppe einheimischer Jugendlicher, die auch die Ruinen erkundigten. Sie erzählten uns weitere schaurige Geschichten. Anscheinend wären schon einige Leute in die Tunnels gekrochen und nie wieder rausgekommen. Weiters würden sie auch jemanden kennen, der nachdem er seinen Namen an die Wände der Ruinen schrieb, auf mysteriöse Weise starb. Es begann nun zu dämmern und der Ort wirkte plötzlich immer unheimlicher.

hier entdeckten wir einen kleinen versteckten Höhleneingang

im äußerst engen Tunnelsystem


wir robbten regelrecht im Dreck







Wir begaben uns zurück zum Auto und fuhren zu Jack nach Hause, wo wir beschlossen den Griller anzuwerfen und diesen aufregenden Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Diese Geschichten klingen schon ordentlich schaurig, auch wenn ich selbst nicht besonders an solche Geisterstories glaube. Nun wollen wir mal hoffen, dass uns in den nächsten Tagen nichts Schlimmes passiert ;)





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2 Kommentare:

  1. OH MEIN GOTT WAS?? Du bist nicht nicht ernsthaft in diese kleine Erdhöhle reingekrochen? :D So heftig! Hätte ich mich nie getraut, vor allem nach all den Horro geschichten! Aber auch mal wieder bezeichnend dass die Männer vorher umkehren:D

    Ich liebe all die Abenteuer die du erlebst! Schön, dass du uns daran teilhaben lässt :)

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