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Montag, 13. Februar 2017

Gescheiterte Pasochoa (4.200m) Besteigung



Meine Motivation für das Chimborazo-Höhentraining hält sich immer noch ganz gut. Heute beschlossen Gerald und ich den "Pasochoa" zu besteigen. Dieser Berg ist von Quito aus in nur einer Fahrtstunde mit dem Auto zu erreichen.

Anreise 

Es gibt wohl mehrere Aufstiegsrouten. Wir entschieden uns für eine der kürzern, bei der man auch keine Nationalpark-Eintrittsgebühr bezahlen muss. Es ging in den Ort "Amaguaña". Dort fragt man nach einer Elektrikfirma, die ziemlich hoch oben am Berg liegt. Hier stellten wir dann das Auto ab und begannen die Wanderung.

Gescheiterter Aufstiegsversuch auf den Pasochoa

Laut Aufskunft eines Freundes von Gerald sollte die Tour wohl so 4-5 Stunden dauern. Wir machten uns also auf die Socken. Das Wetter schien sich nicht recht entscheiden zu können, einmal Sonne, dann wieder schwarze Wolken. Wir ließen uns davon nicht beirren und bestaunten dafür die atemberaubende Vegetation. Es war teilweise schwer den richtigen Weg zu finden, da dieser wohl nicht allzu oft begangen wird und es jede Menge kleiner "Kuhwege" gab. Nach zwei Stunden erreichten wir die etwas felsigeren Passagen. Der Himmel war mittlerweile stark bedeckt. Es kamen uns 4 junge Männer unter, die wohl vor der Gipfelbesteigung wieder umgedreht hatten, da ihnen das Wetter nicht geheuer schien. Gerald und ich machten erstmals eine kleine Jausen-Pause. Als wir wieder aufbrechen wollten, war der Himmel bereits schwarz und genau in dem Moment begann es zu regnen und zugleich zu hageln. Uns blieb nichts anderes übrig als auch umzudrehen. Ein dichter Nebel war aufgezogen und der Regen wurde immer stärker. Es zog ein richtiges Gewitter auf. Plötzlich kamen uns die 4 Männer von vorhin wieder unter. Sie hätten den Weg verloren und wüssten nicht mehr wo der Abstieg sei. Ich wunderte mich erstmals, wie das denn bloß möglich sei - man muss sich doch erinnern wo man herauf gekommen ist. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Plötzlich standen wir vor einem riesigen Felsabsprung. Von hier sind wir eindeutig nicht gekommen. Mittlerweile fror ich gewaltig - der Regen war so stark, dass weder meine Gore-Tex Schuhe noch meine Regenjacke etwas brachten. Ich malte mir schon aus wie wir die Nacht hier irgendwo verbringen müssen und jämmerlich erfrieren. Wir gingen wieder ein Stück zurück und suchten nochmals alles nach einem Weg ab. Gerald sei Dank, fanden wir diesen dann schlussendlich auch wieder! Klatschnass erreichten wir das Auto. Wir nahmen die 4 Jungs noch ein Stückchen mit. Schade, dass aus dieser Tour nichts geworden ist - wäre ein traumhafter Berg gewesen.

In zwei Tagen werde ich mich auf den Weg zur kolumbianischen Grenze machen. Meine Aufenthaltserlaubnis hier in Ecuador ist nämlich am Auslaufen, ich würde aber gerne noch ein wenig hier bleiben - immerhin hätte ich ein tolles Jobangebot in Zamora, an einer Schule - Englisch unterrichten ;) Deshalb muss ich für einen Tag oder so nach Kolumbien und hoffe, dass ich dann nochmals 90 Tage Aufenthalt für Ecuador genehmigt bekomme. Bitte Daumen drücken ;)


Michi-um-die-Welt Pasochoa hiking wandern Quito Wandern-in-Ecuaodor

Michi-um-die-Welt Pasochoa hiking wandern Quito Wandern-in-Ecuaodor

Michi-um-die-Welt Pasochoa hiking wandern Quito Wandern-in-Ecuaodor
... der Himmel wird schon dünkler

Michi-um-die-Welt Pasochoa hiking wandern Quito Wandern-in-Ecuaodor

Michi-um-die-Welt Pasochoa Gewitter Wandern-in-Ecuador
... hier mussten wir dann leider umdrehen

Michi-um-die-Welt Pasochoa hiking wandern Quito Wandern-in-Ecuaodor
klatschnass auf dem Rückweg


14 Kommentare:

  1. Wow, Michaela! Die Fotos sind trotz - oder wegen? - des schlechten Wetters wirklich großartig geworden. Weißt Du zufällig, wie die Pflanzen heißen? Die sehen interessant aus.

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    1. Boah nein leider nicht, aber ich werds mal recherchieren

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  2. Oh man, wie aufregend. Da bin ich aber froh, dass ihr dann noch heil runter gefunden habt und sicher hat eine heiße Dusche und ein Tee auch das Bibbern wieder gut gemacht. Meine Daumen sind auf jeden Fall für eine weitere Aufenthaltsgenehmigung gedrückt:)

    Liebe Grüße
    Nicole
    vom Reiseblog PASSENGER X

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    1. Oh die heiße Dusche danach war einfach nur traumhaft ;)
      Tausend Dank Nicole!

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  3. Hallo Michaela,
    das wäre genau meine Welt! Wandern und die Berge erklimmen. Die Kulisse ist traumhaft schön. Und es gibt so viel Naurerlebnisse! Schade, dass ihr umkehren musstet - aber hey, ich habe auch einen Regen-Wanderurlaub hinter mir!
    Sehr schöner Post!

    Liebe Grüße,
    Alex.

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  4. Wow krass! Ist schon beeindruckedn was für eine Kraft die Natur hat! Gut dass ihr den Rückweg doch noch gefunden habt, die Fotos sind ja trotz schlechterem Wetter echt atemberaubend! :)

    Lieben Gruß

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    1. Ja die Kräfte der Natur - vor allem auf den Bergen - sind nicht zu unterschätzen!
      Lg aus Quito :)

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  5. Hallo Michaela. Ich glaube, ich wäre total panisch einfach nur im Kreis gerannt. Wie aufregend. Ich hoffe, ihr konntet es trotzdem genießen. Die bilder sind wunderschön

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    1. Oh ja, bis auf den Abstieg war es eine traumhafte Tour! Danke Lisa :)

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  6. Oh wie schade für Euch, dass es nicht geklappt hat. Kann man halt aber nix machen und vielleicht bekommst du ja noch eine Chance wenn das mit dem Visarun klappt. Ich drück auf jeden Fall die Daumen.

    Viele Grüße
    Victoria

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    1. Danke fürs Daumen drücken Victoria - hat sich ausgezahlt 🔝

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  7. Scheitern muss auch mal sein - gerade am Berg spielt ja auch das Wetter nicht immer mit. Dafür ist dann die zweite Chance umso erfolgreicher - ich drücke die Daumen!

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  8. Hallo Michaela! Der Bericht ist echt spannend geschrieben. Die Fotos sind total klasse bearbeitet. Liebe Grüße, Patrick.

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