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Donnerstag, 7. Juli 2016

Schwimmen in Chalchuapa & kulinarische Verrücktheiten

Tierliebe

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Marcela 6 Hunde besitzt? Und eine unbestimmbare Zahl an Katzen? Und eine Schildkröte und einen Wellensittich? Im Anbetracht der Tatsache, dass die Wohnung in der sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder lebt, nicht sonderlich groß ist, sind das wirklich viele Tiere, ich würde es schon fast als kleine Farm bezeichnen - es riecht übrigens auch ein wenig danach. Aber da Marcela und ihre Familie mich dermaßen herzlich behandeln und ich mich bereits wie ein Familienmitglied fühle, stört mich das nicht weiter. Was jedoch störend ist, ist das ständige Gebell dieser Biester. Einer fängt an und alle anderen stimmen mit ein und dann geht das eine geschätzte Viertelstunde durchgehend so dahin, und glaubt mir: das ist richtig laut. Jegliche (Telefon-)Gespräche müssen unterbrochen werden und am besten hält man sich noch die Ohren zu. Dieses Orchester bekommt man so ca im Stundentakt zu hören.

Schwimmen in Chalchuapa und die Tazumal-Ruinen

Da Marcela und ich beschlossen hatten, dass der Polizist von gestern, der meinte er könne mit uns heute auf den Vulkan gehen, nicht 100%ig zuverlässig wirkte, wollten wir keine zweite gescheiterte Vulkantour riskieren. Wir überlegten uns also einen Plan B. Schwimmen wäre doch wieder einmal fein! In Chalchuapa, einem Örtchen nicht allzu weit von Santa Ana entfernt sollte es Quellwassertümpel (El Trapiche - die Stätte er ersten Maya-Siedlung um 2000 v.Chr.) geben, die sich hervorragend zum Schwimmen eignen. Nichts wie dahin. Das Wasser war sehr erfrischend und glasklar. Danach spazierten wir noch durch Chalchuapa und warfen einen Blick auf die Stadtruinen von Tazumal. Diese Maya-Ruinen seien wohl die beeindruckendsten in El Salvador. Archäologen nehmen an, dass das Gebiet erstmals 5000 v. Chr. besiedelt wurde. Wir betrachteten die Ruinen bloß von außen, da uns die drei Dollar Eintritt zu viel erschienen und man sowieso alles von außen sehen konnte.

Lebende Muscheln und andere kulinarische Köstlichkeiten aus El Salvador

Am Nachmittag überraschte mich Marcelas Mam mit einer weiteren kulinarischen Verrücktheit: Muscheln, die lebend mit etwas Zitronensaft, Salz, Zwiebeln und Tomaten verspeist werden. Diese Dinger bewegen sich sogar noch, wenn man sie mit dem Zitronensaft beträufelt. War im ersten Moment ein komisches Gefühl auf diesen lebenden Tieren herumzukauen, doch mit der Zeit fingen sie mir richtig zu schmecken an. Diese Spezialiät aus El Salvador wird hier "Conchas" genannt. Diese Leckerbissen sind jedoch gar nicht so Ohne, da regelmäßig Leute Fischvergiftungen von diesen Tierchen davontragen, wie zB Marcelas Bruder, der eine ganze Woche davon flachgelegen ist.
 Weiters konnte heute "Yucas Fritas" probieren - unglaublich lecker und eine Portion mit Salat und Soße kostet bloß 30 Cent auf der Straße.

Hier eine kleine Zusammenfassung der traditionell salvdorianischen Gerichte:
- Pupusas: das Nationalgericht El Salvadors schlechthin, alle lieben es! Es besteht aus Maismehltortilla (tlw auch Reismehltortilla) gefüllt mit Käse, Bohnen, Schweinefleisch oder Loroco und kostet ca 35-50 Cent pro Stück. Mit 2-3 davon hat man aber mehr als genug. Seviert werden sie mit Krautsalat und einer Soße aus passierten Tomaten.
- Yuca Frita: frittierte Yucas mit Krautsalat und Soße aus passierten Tomaten. Kosten ca 35 Cent pro Portion auf der Straße.
- Panes Rellenos: ein relativ großes Weibrotweckerl gefüllt mit Hühnerfleisch (teilweise mit einem ganzen Hühnerhaxen), Salat, Tomaten, Gurken, Zwiebeln und jeder Menge Soße, so dass das Weckerl richtig trieft.
- Conchas: lebende schwarze Muscheln, die mit Zitronensaft, Zwiebeln, Salz und Tomaten angerichtet werden.
- Tamales: sind ein traditionelles Gericht Mesoamerikas (die indigenen Völker Mittelamerikas und der Karibik) bestehend aus Maisteig, der mit Fleisch, Käse oder anderen Zutaten gefüllt in zumeist Bananenbaumblätter eingehüllt gedämpft wird.
- Sopa de Pata: Suppe gemacht aus Rindermagen, Tomaten, Zucchini, Mais und Bananen. Teilweise wird es gewürzt mit Chili und Zitrone.
- Ceviche: auf dieses leckere Gericht bin ich schon einmal näher eingegangen (roher Fisch, Zitronensaft, Salz, Tomaten, Gewürze) und ich liebe es!!
- Mariscada: Meeresfrüchtesuppe
- Enchiladas: frittierte Tortilla mit Gemüse, Huhn, usw
- Chilaquila: Tortilla gefüllt mit Gemüse, Käse usw. Der Tortilla wird dann in einem rohen verrührten Ei gewendet und in der Pfanne herausgebraten.
- Nuegado: eine Süßspeise aus Yukapüree und Eiern frittiert mit einer Art Honigsauce serviert.
- Pastelitos: Maisteig mit Gemüse, frittiert
- Früchte: überall am Stranßenrand werden in mundgerecht geschnittene Stückchen an Früchten verkauft: Mangos, Papayas, Bananen, grüne Mangos mit Salz und Chili, Ananas,...

Und die Getränke:
- Cafe: wird vorwiegend schwarz und mit viel Zucker getrunken. Kostet ca 70 Cent im Restaurant.
- Bier: am beliebtesten ist das "Pilsener"
- Michelada: das Bier wird mit Zitronensaft, Salz, Tabasco oder Chilisauce, Soja- oder Maggisauce und Worcestersauce gemixt. Marcela liebt es ihr Bier auf diese Weise zu trinken, ich bin noch eher in der Angewöhnungsphase.
- Horchata: ein kaltes Getränk bestehend aus Reismilch (bzw anderem Getreide), tlw Milch, Gewürze wie Zimt und zuguterletzt natürlich Zucker. Findet man großteils auf der Straße in Plastiktüten mit Strohhalm serviert.
- Tamarindo: ein in ganz Zentralamerika sehr beliebtes Getränk, das aus der Frucht des Tamarinde-Baums hergestellt und mit reichlich Zucker verfeinert wird.


PS: Morgen geht´s wieder nach Honduras ;)

Chalchuapa in der Nähe der Quellwasserbecken

Tazumal Ruinen

unterwegs mit einem Freund von Marcela

lebende Conchas





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