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Donnerstag, 30. Juni 2016

Atiquizaya - Wasserfall

By On Juni 30, 2016
Weiter ging es heute nach Atiquizaya, ein kleines Dörfchen im Westen von El Salvador. Mein Gastgeber Nibardo nahm es mir zum Glück nicht allzu übel, dass ich mit einem Tag Verspätung ankam. Er und seine Familie empfingen mich herzlich. Sie besitzen ein relativ großes Haus und der Papa ist Zahnarzt. Ich wurde sogleich nach meiner Ankunft zu Tisch gebeten und mir wurde vorzüglicher Fisch mit Reis, Kartoffeln und Salat serviert. Das Lustige an ihrem Haus ist, dass es so gut wie keine Türen gibt. Das Gebäude ist rund um einen Hof mit Garten gebaut und alle Zimmer sind sozusagen offen in Richtung Hof.

Am Nachmittag starteten Nibardo, ein Freund von ihm und ich eine kleine Wanderung zu einem wunderschönen geheimen Wasserfall. Ein Traum! Das Wasser ist richtig brühwarm und die Gegend rundherum einfach nur traumhaft.

Andre und ich





Ich, Nibardo und ein Freund von ihm


San Salvador Erkundungstour

By On Juni 30, 2016

Eine verrückte Stadt

Andre erklärte mur gestern Abend wo ich mich in San Salvador frei bewegen kann und wo ich besser nicht hinsollte. Also startete ich die Erkundungstour. Zuerst ging es in die Altstadt und zum großen Markt, der sich dort befindet. Ein schauderhaftes Chaos, sag ich euch. Und kein Tourist weit und breit den ganzen Tag über, ich scheine wohl die einzige Weiße - noch dazu mit blonden Haaren - in dieser Stadt zu sein. Dementsprechend viel Aufmerksamkeit erregte ich auch. Ein alter schleimiger Typ verfolgte mich ganze 20 Minuten und redete die mir ganze Zeit richtig obszöne Sachen ins Ohr. Das war ziemlich ungeheuerlich und ich war schon kurz davor bei einem der Polizisten halt zu machen um sie um Hilfe zu bitten. Zum Glück verschwand der Verrückte von selbst wieder. Ich genehmigte mir leckere grüne in Streifen geschnittene Mangos vom Straßenrand als kleines Mittagessen. Das sind sozusagen unreife, schön saure Mangos, die gesalzen und mit etwas Chili gegessen werden - richtig lecker! Weiter ging es ins etwas moderne Zentrum, wo sich die Einkaufszentren befinden. Dort fühlte ich mich schon etwas wohler.

Ach du liebes Zeitgefühl 

Am Nachmittag erhielt ich eine Nachricht von meinem nächsten Couchsurfing Gastgeber in Atiqizaya. Er meinte er würde schon auf mich warten. Oh nein! Als Traveller verliert man doch tatsächlich jegliches Zeitgefühl. Dachte ich doch glatt heute ist erst Dienstag, denn am Mittwoch wollte ich weiter nach Atiquizaya. Ich erklärte ihm von meinem Missgeschick. Er nahm es zum Glück mit Humor hin.

Dienstag, 28. Juni 2016

Von La Palma nach San Salvador

By On Juni 28, 2016

Straßenkunst in La Palma

Melvin und ich unternahmen einen kleinen Morgenspaziergang durch das niedliche Stätdchen La Palma. Hier bestimmt die Straßenkunst das Stadtbild. Es scheint eine kollektive Übung zu sein, Wandgemälde am laufenden Band zu produzieren. Es gibt wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt so viele dieser Malereien pro Einwohner wie hier. Das Städtchen ist in grell-bunte Farben regelrecht eingetaucht. Der Maler Fernando Llort zog 1972 hierher und begründete die Naive Kunst, ein Trend, der bis heute überall auf der Welt für die Kunst El Salvadors steht. Diese bunten und primitiven Bilder von Bergdörfern, campesinos oder Jesus Christus sind gleichbedeutend mit der Kunstbewegung des modernen El Salvador. Llort brachte den Einheimischen hier bei, dieselben Bilder herzustellen, und gründete so eine erfolgreiche Kooperative. Heute verdienen sich schätzungsweise drei Viertel der Dorfbewohner mit der Massenproduktion dieser grellen Motive ihren Lebensunterhalt.

Nachdem Melvin am Vormittag mit seiner Gitarre im Park von La Palma musizierte machten wir uns am frühen Nachmittag zurück in die Hauptstadt San Salvador auf. Gegen 6 Uhr abends kam ich bei meinem Gastgeber Andre an. Ansonsten verlief der Tag ohne gröbere Vorkomnisse.




Melvin beim Musizieren im Park 

Warten auf den Bus nach San Salvador
An der Hausmauer sieht man die bunten Malereien, die überall in La Palma zu finden sind.






Montag, 27. Juni 2016

Der höchste Berg El Salvadors: Cerro el Pital

By On Juni 27, 2016

Der höchste Berg El Salvadors 

Endlich habe ich wieder einmal so richtig gut geschlafen - die kühle Bergluft hat einen wertvollen Dienst erwiesen. Melvin und ich machten uns am Morgen sogleich auf nach San Ignacio, dort wechselten wir den Bus und es ging weiter nach Rio Chiquito. Der Bus fuhr mehr oder weniger bloß im Schrittempo, da es richtig steil bergauf ging. Von dorten starteten wir unsere Wanderung auf den höchsten Berg El Salvadors, dem "Cerro El Pital", welcher 2730m hoch ist. Das ist außerdem der einzige Fleck in El Salvador, wo es ganzjährig zu Schneefall kommen kann. Das Ganze hört sich um einiges dramatischer an als es war. Die Wanderung dauerte gerade einmal 1,5 Std bis wir den höchsten Punkt (Gipfel wäre übertrieben) El Salvadors erreichten. Leider war es ein wenig bewölkt wodurch die Fernsicht etwas eingeschränkt war. Letztendlich verbrachten wir aber einen wunderschönen Tag am Berg. Auf dem Rückweg versuchten wir es mit Autostoppen. Nach wenigen Minuten konnten wir bereits einen Lieferwagen, welcher randvoll mit Bohnenstauden bepackt war, anhalten, der uns zurück nach La Palma brachte. Die Fahrt hatte es ordentlich in sich, denn die Bremsen hatten wohl irgendein Problem und das ganze Gefährt rauchte schon ziemlich stark. Schlussendlich überlebten wir das Ganze aber ;)


Abendessen in Honduras 

Am Abend saßen wir gemütlich im Café von Melvins Freund zusammen und Melvin begann auf der Gitarre zu spielen. Er hat außerdem eine Rock-Band namens "Akumal". Wer interessiert ist, kann sich einen seiner Songs anhören: "Era Espacial", "Viento Solar".
Als krönenden Abschluss fuhren wir zum Abendessen nach Honduras in ein China Restaurant. Zum Grenzübergang sind es von La Palma bloß 15 Minuten mit dem Auto.

Ach und mal so nebenbei: Seit ich in El Salvador bin habe ich erst einen einzigen Touristen gesehen!!


fast wie zu Hause :)


Melvin beim Pause machen


am höchsten Punkt El Salvadors angekommen


diese Baumstammüberquerung sieht am Foto bei weitem nicht so halsbrecherisch aus wie es war... Unter dem Baumstamm geht es ein ordentliches Stück hinunter, Melvin hatte ordentlich Schiss ;)

unser Mittagspausen-Plätzchen 

Babyhündchen <3

dieser mit Bohnen vollgestopfte Lieferwagen brachte uns wieder zurück nach La Palma





La Palma mit Melvin

By On Juni 27, 2016
Nachdem Josué gestern ordentlich einen ausgefasst hatte - anscheinend trinkt er normalerweise keinen Alkohol, dafür haute er aber gestern umso mehr rein - musste er sich heute Morgen erstmals auskurieren. Für mich ging es mittags los in Richtung San Salvador, der allseits gefürchteten Hauptstadt, die wohl zu den 3 gefährlichsten Städten der Welt gehört. 

Auf der Fahrt dorthin mit dem Chickenbus entdeckte ich einige graffitibemalte Mauern mit den Initialien "MS - Mara Salvatrucha". Die Maras sollen ganze Stadtviertel hier beherrschen. Außerdem habe ich noch nie so viele bewaffnete Menschen gesehen wie hier, überall sieht man bewaffnetes Militär und bewaffnete Sicherheitskräfte, sogar auf den Bushaltestellen. Teilweise stiegen sogar ganz normale Fahrgäste zu, die ein Gewhr dabeihatten - gruselig! Zu allem Überfluss verpasste ich auch noch meine Haltestelle zum Aussteigen und musste somit in der Stadt herumirren. Wie es das Glück so will, kam mir aber ein lieber älterer Herr zur Hilfe und geleitete mich zum gesuchten Busbahnhof. Dort herrschte wildes Chaos. Zum Glück tauchte Melvin bereits nach wenigen Minuten auf. Wir fuhren gemeinsam in das Bergdorf "La Palma" und können dort bei einem Freund von ihm nächtigen. Die Busfahrt dahin dauerte knappe 3 Stunden - für 60km!!! - die Straße führte aber steile Bergstraßen entlang. Das Dorf liegt auf über 1000m Seehöhe, dadurch herrscht dort ein sehr angenehmes Klima. Morgen wird vielleicht der höchste Berg El Salvadors erklommen, falls alles nach Plan läuft!

"In diesem Haus möchten wir ein Leben ohne Gewalt gegenüber Frauen"

Diesen Spruch kann man an fast allen Häusern in Suchitoto finden.

Samstag, 25. Juni 2016

Suchitoto: Skorpion im Schlafzimmer & Lago Suchitlán

By On Juni 25, 2016

Schreck am Abend

Abgesehen von jeder Menge Spinnen - die überaus nützlich sein können gegen Moskitos - entdeckte ich gestern zu meinem Schrecken einen Skorpion knapp über meinem Bett an der Wand. Ich beschloss kurzerhand, dass ich doch lieber alleine schlafe und somit wurde das arme Tierchen in den ewigen Schlaf versetzt! Der Rest der Nacht verlief zum Glück ruhig.

Suchitoto

Josué musste frühmorgens los, um Taxi für ein paar Mädels zu spielen. Ich nutzte die Zeit um Suchitoto zu erkunden. Ich habe noch selten so ein idyllisches Örtchen gesehen mit so vielen freundlichen Gesichtern. Entgegen aller Schauergeschichten über El Salvador muss ich wirklich sagen, dass es in Zentralamerika bis jetzt mein absoluter Favorit ist.

Lago Suchitlán 

In der Nähe von Suchitoto befinden sich anscheinend sehr schöne Wasserfälle. Nach einem kurzen Blick auf die Landkarte beschloss ich, dass man dort gut zu Fuß hinkommen müsste. Doch zu früh gefreut. Josué meinte, dass ich dort keineswegs alleine hinkann, da es in dieser Gegend regelmäßig zu Überfällen komme. Ich solle zur Polizei in Suchitoto gehen und dort um Begleitschutz fragen. Die Polizei begrüßte mich freundlich und meinte, dass wir um 15 Uhr losgehen könnten. Sehr gut, dann werde ich vorher noch den Suchitlán See aufsuchen. Nach einem halbstündigen Fußmarsch kam ich an diesem malerischen See an. Die Gegend ist bekannt für seine große Vogelvielfalt. Ein paar Fischer standen im Wasser und ein paar Pferde grasten am Ufer, ansonsten herrschte hier angenehme Ruhe, die bloß durch das Vogelgezwitscher etwas belebt wurde. Traumhaft. Wie sehr ich doch diese Momente genieße, die ich bloß für mich alleine habe. Andauernd werde ich gefragt, ob ich mich denn nicht oft einsam fühle beim Alleinereisen. Doch genau solche Momente wie heute am See, die ich ganz allein in einer traumhaften Umgebung genießen kann geben mir große Genugtuung. Mit keinem reden zu müssen, die Gedanken schweifen zu lassen und über das Leben nachzudenken. Als ich so am See saß, konnte ich mich zurückerinnern, wie ich in Lesotho mit einem Einheimischen wandern war und wir in einer Höhle übernachtet hatten. Am Abend wanderte ich alleine durch die rießigen Schluchten, die sich neben dem Fluss emporstreckten. Die Geier kreisten über mir und es wurde langsam dunkel. Mitten im Nirgendwo, fernab jeglicher Zivilastion. Das war ein dermaßen magischer Moment, den ich auch bloß mit mir selbst teilte... und nie vergessen werde. Ich fühlte mich richtig tief verbunden mit der Natur und all ihren Geräuschen um mich herum.
=> Video: Lago Suchitlán 


Ein kleiner Dämpfer

Um 15 Uhr war ich am Polizeiposten und dann erklärten die mir doch glatt, dass sie einen Notfall hätten und wir deshalb nicht zum Wasserfall könnten. Tja, nicht ärgern, nur wundern ;)

Josué möchte mit mir heute Abend in die sozusagene Dorfkneipe schauen - mal sehn was da so los ist!


hier haben wir den kleinen Bösewicht 

die traumhaften Gassen von Suchitoto 


Kathedrale von Suchitoto 


Lago Suchitlán 











Suchitoto

By On Juni 25, 2016
Nach einer 3 stündigen Busfahrt - für 60 km!!!!! - kam ich heute Nachmittag in San Martin an. Dort holte mich mein neuer Gastgeber Josué mit dem Auto ab. Nach weiteren 30 Minuten kamen wir in Suchitoto an, ein süßes kleines Dörfchen am Suchitlán See. Josué wohnt am Wochenende mit seinem Papa hier in einem kleinen 3-Raum Häuschen. Er hat mir sein Bett überlassen. Komischerweise hat das Haus innen keine Türen, die Räume sind also alle offen. In einem der Räume (oder sollte es die Garage darstellen?) stehen zwei recht schrottreife Autos an denen der Papa herumbastelt. Von den Maras immer noch keine Spur...

typischesFrühstück: Bohnen, Rührei, Kochbananen, Käse und Brot 

Donnerstag, 23. Juni 2016

Zurück in San Miguel

By On Juni 23, 2016
Da Luis heute arbeiten musste, brachen wir heute frühmorgens morgens zurück nach San Miguel auf. Ich werde noch eine weitere Nacht in einem "seiner" Hotels verbringen - bin mir aber noch immer nicht ganz sicher ob alles was er sagt auch wirklich so ist, teilweisen klingen seine Geschichten leicht unglaubwürdig, aber das soll nicht mein Problem sein. Ich hab schon nach seinem 13er oder 18er Tatoo Ausschau gehalten - am Ende ist er doch einer der Maras Anführer - konnte aber bis jetzt zum Glück keines entdecken :D

Am Abend lud er mich auf ein extrem leckeres Essen am Straßenrand ein - Namen habe ich leider vergessen, aber jedenfalls war es ein rießiges Weckerl gefüllt mit zwei Hühnerhaxen, einem ganzen Ei und viel Gemüse, Salat und Soße. Das Essen in San Salvador begeistert mich wirklich sehr! Als Nachspeise gab es selbstgemachte Schoko.

Eine Freundin hat mir gerade vorhin einen Link mit einem recht erschreckenden Bericht über El Salvador geschickt. Klar ist das erstmals schockierend, aber ich denke dass die Einwohner vor Ort am besten wissen, wie gefährlich es wirklich ist. Luis und seiner Familie haben mich nochmals beruhigt, dass mir mit ziemlicher Sicherheit nichts passieren würde wenn ich gewisse Gegenden vermeide und mich an gewisse Regeln halte. Sie halten diese Zeitungsberichte für sehr übertrieben und meinten, dass es auch viele Wirtschaftsflüchtlinge gebe. Nichtsdestotrotz hört sich die Aussage des Arikels, dass El Salvador das weltweit gefährlichste Land außerhalb von Kriegsgebieten sei, krass an!

morgendlicher Ausblick von der Terrasse

auf der Heimfahrt von El Cuco - hier im Fluss sollen sich übrigens einige Krokodile tummeln

Leckeres Abendessen aus El Salvador: ganzes Ei, Hühnerhaxen, Salat und Soße

Playa El Cuco

By On Juni 23, 2016
Heute wurde San Miguel erkundschaftet. Um 16 Uhr hatte Luis Dienstschluss und wir fuhren nach "El Cuco". Das Dörfchen liegt am Strand und - oh Wunder - Luis hat ein weiteres Haus dort, direkt am Strand und mit Swimmingpool. El Cuco ist ein kleines Paradies mit endlosen einsamen Sandstränden.

Luis' Haus direkt am Strand

Playa El Cuco



Dienstag, 21. Juni 2016

Leguan zum Frühstück und weiter nach El Salvador

By On Juni 21, 2016
Douglas überraschte mich heute Morgen mit einem Frühstück, das vielleicht nicht jedermanns Sache ist: Leguan! Ich habe ihm nämlich von meiner Vorliebe für verrückte Mahlzeiten erzählt. Ich glaube ja, dass es in Honduras nicht ganz legal ist Leguane zu verkaufen, aber Douglas setzte alles in Bewegung um an so ein Reptil zu kommen und heute Morgen stand es dann glatt auf dem Tisch - und zwar schon fertig zubereitet. Geschmacklich würde ich es als eine Mischung zwischen Hühnchen und Fisch beschreiben - war auf alle Fälle super lecker. Meine Liste der außergewöhnlichen Mahlzeiten während meiner Reise sieht nun folgendermaßen aus: Heuschrecken in Uganda (sehr lecker), Raupen in Sambia (eher mittelmäßig), Termiten in Costa Rica (relativ geschmackslos) und nun auch Leguan in Honduras.

Am späten Vormittag gings mit einem Chicken-Bus auf nach El Salvador zum Grenzposten "El Amatillo". Auf der Fahrt dorthin hatte ich ein leicht mulmiges Gefühl, immerhin habe ich nach den ganzen Infos über dieses Land doch ein wenig Respekt davor. Kurz vor der Grenze wurde unser Bus von der Polizei in Honduras angehalten. Wir mussten alle aussteigen und uns in zwei Reihen aufstellen, Männer und Frauen getrennt. Es wurden alle Personalausweise eingesammelt. An mir fanden sie wohl besonderen Gefallen, denn ich wurde genaustens durchsucht. Danach bekamen wir unsere Ausweise wieder und durften wieder in den Bus - bis auf vier Leute, sie wurden von der Polizei abgeführt. Schräg!

Der Grenzübergang verlief super einfach. Ich lernte ein nettes Mädl aus San Salvador kennen mit der ich die Grenze überquerte. Das Witzige ist, dass ich nicht einmal irgendeine Ein- oder Ausreisegebühr bezahlen musste. Ich habe von anderen Reisenden bereits Schauergeschichten darüber gehört, dass ihnen alle möglichen Gebühren an der Grenze verrechnet wurden. Mein spanisch ist nun überraschenderweise schon so gut, dass ich mich mit den Leuten hier unterhalten kann. Englisch versteht hier kein Mensch. Dafür sind die Menschen offen und hilfsbereit wie noch in keinem zentralamerikanischen Land zuvor. Ich bin wirklich mehr als positiv überrascht. Die Währung in El Salvador ist der US-Dollar. Von Maras bis jetzt weit und breit keine Spur ;)

Ich konnte dann auch recht schnell einen Bus in Richtung "San Miguel" finden. Der Busfahrer war superlieb und ging dann auch noch sicher, dass ich am Busbahnhof dort abgeholt wurde. Er winkte mir noch ewig lange nach. Lieb. Mein Gastgeber Luis holte mich mit einem prunkvollen Jeep ab. Als wir durch die Straßen fuhren, fiel mir auf, dass sogar vor den kleinsten Shops bewaffnete Sicherheitsleute standen. Außerdem sieht man überall Leute vom Militär durch die Straßen marschieren. Luis klärte mich auf, das es hier tagsüber total sicher sei, sofern ich gewisse Gebiete meide. Bei Dunkelkeit ist es jedoch ein "no go" irgendwo langzugehen. Es stellte sich heraus, dass Luis und seine Familie wohl im Besitz einiger Hotels hier in der Stadt sind. Ich vermute sie gehören der oberen Gesellschaftsschicht an. Dann eröffnete er mir auch noch, dass ich in einem ihrer Hotels schlafen werde - mit Pool. Ich staunte nicht schlecht über mein Glück. Als Draufgabe lud er mich noch in ein nobles Restaurant zum Essen ein: Krabbensuppe, Shrimpssuppe, Puposas, usw. Ich fühle mich wie im siebten Himmel. Später zeigte er mir noch ein Stadtviertel, wo einige der Maras wohnen. Sehen konnte ich aber keinen.

In diesem Sinne, Gute Nacht :)

so sah das zubereitete Reptil dann aus



mein Gastgeber "Douglas" und ich

Abemdessen mit Luis

Die "Maras"

By On Juni 21, 2016
Habe mir nun nochmal durch den Kopf gehen lassen, ob ich morgen wirklich na El Salvador will, nachdem mir Rolando alle möglichen Horrorgeschichten über die "Maras" dort erzählt hat. Wikipedia hat meine Bedenken auch nicht richtig besänftigt:

"El Salvador weist weltweit die höchste Rate gewaltsamer Tötungen auf und liegt dabei seit 2014 vor Honduras. Im Jahresschnitt kommen 16 Menschen pro Tag, das sind 60 pro 10.000 Einwohner durch Tötungsdelikte ums Leben. Die Gefahr von Gewaltverbrechen ist überaus hoch, die Hemmschwelle beim Gebrauch von Schuss- oder Stichwaffen niedrig.Es gibt in El Salvador eine sehr hohe organisierte Bandenkriminalität. Diese Banden rekrutierten sich ursprünglich aus Rückwanderern unter den 1 bis 2 Millionen salvadorianischer Migranten, die nach dem Bürgerkrieg in die Region von Los Angeles ausgewandert waren und dort illegal lebten.USAID gab die Zahl der 1998 bis 2005 weitgehend ohne Absprache mit den Regierungen nach Zentralamerika überführten Strafgefangenen mit ca. 40.000 an. Das Department for Homeland Security der USA bezifferte die Zahl der zwischen 2001 und 2010 nach El Salvador überführten Straftäter mit 40.429. Viele von ihnen fanden weder Familienstrukturen noch soziale Bedingungen vor, die ihre Integration ermöglicht hätten. Den sich aus den Zurückgeführten bildenden oder bereits vorher in Los Angeles existierenden Banden wie z. B. der Mara Salvatrucha (auch M-13), die vom US-Kongress zur internationalen kriminellen Vereinigung erklärt wurde und ihr Hauptquartier in El Salvador hat, und der rivalisierenden M-18 gehören (geschätzt) 25.000 Kinder und Jugendliche. Als Aufnahmeprüfung wird ein Kreis gebildet, in den das neue Mitglied sich stellen muss und daraufhin verprügelt wird.
Der Drogenkonsum hat nach dem Krieg erheblich zugenommen.Jugendbanden in Heeresstärke beherrschen ganze Stadtviertel, vor allem im Viertel Mejicanos der Hauptstadt, aber auch auf dem Lande und erpressen Schutzgelder. Auch die Kinderprostitutionnimmt zu. Das Familienleben ist nach dem Krieg sehr zu Schaden gekommen, die Väter sind oft in die USA migriert. Die Arbeit imDrogenhandel erscheint den Rückkehrern oft als einzige Beschäftigung. Für über 60.000 junge Männer und Jugendliche stellt die Bandenkriminalität offensichtlich die einzige Möglichkeit dar, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Dabei nicht mitgezählt sind die Familien, die in diesen Strukturen finanziell gefangen sind.
Zur Eskalation kam es 2003, wofür viele Beobachter den Wahlpopulismus der konservativen ARENA-Partei und die von ihr proklamierte Politik der harten Hand (Mano dura) verantwortlich machten. Die Bandenmitglieder wurden als Terroristen verfolgt. Die Verwendung von Tattoos, die die Zugehörigkeit zu Banden wie M-13 oder M-18zum Ausdruck brachten, wurde kriminalisiert. Auch 12-jährige Kinder wurden bestraft. Innerhalb eines Jahres wurden 20.000 Personen festgenommen, mussten aber zum größten Teil 2004 wieder freigelassen werden, da das zugrunde liegende Gesetz für verfassungswidrig erklärt wurde. Nach Gerüchten im Jahr 2004, dass al-Qaida die Bande M-13 infiltriere, richteten die Sicherheitsdienste der USA Sonderarbeitsgruppen für El Salvador ein und sandten zusätzliches Verbindungspersonal in die Region, das die einheimischen Kräfte bei der Bekämpfung der Banden unterstützte.Auch die ARENA-Partei fordert weiterhin eine Militarisierung des Kampfes.
Im März 2012 schlossen inhaftierte Bandenführer ein von der OAS unterstütztes Stillhalteabkommen mit der Regierung, wonach die Zahl der Tötungsdelikte um 60 % sank. Seit 2013 verzichten die Maras in einigen Stadtvierteln auf das Tragen von Waffen und den Drogenhandel. In dieser Situation setzte im Oktober 2012 das US-Treasury Department M-13 auf die Liste transnationaler terroristischer Organisationen. Die genauen Gründe dafür sind unbekannt: Die Obama-Administration hat sich nicht auf eine eindeutige Linie hinsichtlich der Bandenkriminalität festgelegt. 2013 startete USAID ein 42-Millionen-US-Dollar-Programm zur Bekämpfung der Bandenkriminalität, insbesondere vom M-13, durch eine Mischung von „Repression und Prävention“. Da auch im NachbarlandHonduras die bewaffnete Repression der Bandenkriminalität durch staatliche Organe verstärkt wurde, wurde ein Übertreten der dortigen Banden aus salvadorianischen Boden befürchtet.
Seit Sommer 2013 steigt die Emigration unbegleiteter Jugendlicher in die USA wieder an. Von Oktober 2013 bis Juni 2014 überquerten 57.525 unbegleitete salvadorianische Jugendliche - das sind ca. 0,8 % der gesamten salvadorianischen Bevölkerung - die US-amerikanische Grenze und wurden dort festgesetzt. Von Mai auf Juni entspricht das einem Anstieg um ca. 23 %.
Seit dem zweiten Halbjahr 2013 kam es auch besonders häufig zu Überfällen auf Personen, zum Teil mit Todesfolge, nachdem sie Geld in Banken oder am Geldautomaten abgehoben hatten. Als besonders gefährlich müssen insbesondere die großen Städte San SalvadorSanta Ana und San Miguel und auch die Departamentos La Paz, La Libertad und Sonsonate angesehen werden. Von der Benutzung öffentlicher Busse wird dringend abgeraten. (Stand: 10. August 2014)[48]
Die Mordrate stieg 2014 im Vergleich zu 2013 um 57 % von 2492 offiziellen Tötungsdeliktenauf 3912.[49] Darunter waren 39 Polizisten. Im März 2015 erreichte die Mordrate ein Zehn-Jahres-Hoch: 481 Menschen wurden in diesem Monat umgebracht. Allein Anfang April 2015 erfolgten 73 Tötungen in drei Tagen. Als Grund für den Rekord sehen Experten den Zusammenbruch eines Waffenstillstands verfeindeter Gangs.
Im Sommer 2015 kam es zu einer weiteren Eskalation. Die Mordrate erreichte im Juni die Zahl 677 (mehr als 22 im Tagesdurchschnitt), im ersten Halbjahr waren es 2865 Morde, also über 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein in den drei Tagen vom 16. bis zum 18. August wurden 125 Morde registriert. Auch die gezielte Tötung von Polizisten, oft in deren Freizeit, hat mit 41 Fällen im laufenden Jahr 2015 einen Rekordwert erreicht. Immer öfter wird die Armee für Polizeiaufgaben eingesetzt; etwa 300 Bandenmitglieder wurden von Januar bis August 2015 getötet. Die Pläne zur sozialen Prävention und der Dialog im Rahmen des „Nationalen Rats für Sicherheit und bürgerliches Zusammenleben“ sind damit in den Hintergrund gedrängt worden. Derzeit (2015) sitzen 13.000 Menschen in den überfüllten Gefängnissen ein. Die FMLN-Führung hat die Arena-Partei einer Destabilisierungskampagne bezichtigt. Sie versuche, Unruhe in den Streitkräften zu schüren."

Das wird wieder ein Nervenkitzel, ich weiß nicht warum mich diese immer so anziehen. Nun wollen wir mal hoffen, dass mir keine Maras dort über den Weg laufen. 

die Währung in Honduras: Limpira


Montag, 20. Juni 2016

ROUTE NICARAGUA

By On Juni 20, 2016
COSTA RICA - Granada - Masaya - La Concepción - La Boquita - Managua - Popoyo - Moyogalpa - Santa Cruz - Rivas - Leon - HONDURAS


Sonntag, 19. Juni 2016

Welcome to Honduras

By On Juni 19, 2016
Aus meinen geplanten zwei Tagen in Leon wurden letztendlich fast sechs. Aber ich genoss die Zeit mit Roger dort sehr - angefangen von verrückten Patrynächten über eine entspannte Zeit am Strand bis hin zu sehr interessanten Gesprächen mit Roger war alles dabei.

Heute morgen musste ich aber wohl oder übel wieder meine sieben Sachen packen. Die Grenze zu Honduras erreichte ich recht schnell mit zwei lokalen Bussen. Dann kam der Grenzübergang. Im Prinzip verlief alles komplikationslos, das hatte ich vor allem auch einen älteren Herrn aus Nicaragua zu verdanken, der mir bei den Grenzformalitäten behilflich war. Leider stand eine Schlange von geschätzten 100 Leuten vor dem Migrationsschalter an, wodurch sich das Ganze ordentlich in die Länge zog. Nach ungefähr zwei Stunden war aber alles erledigt. Weiter gings mit dem Bus nach Chaluteca. Dort angekommen war ich erstmals ziemlich planlos. Ich wollte mich mit meinem Couchsurfing Gastgeber "Douglas" am Busbahnhof treffen, leider war keine Spur von ihm. Meine Simkarte von Nicaragua fubktionierte leider auch nichzt mehr. Da Busbahnhöfe sowieso den Ruf haben gefährlich zu sein und ich vor Honduras noch einen ziemlichen Respekt, da der Ruf ja vorraus eilt, lief ich erstmals recht planlos herum. Immer wieder hielten Autos an und fragten wohin ich gehe und ob sie mich mitnehhmen könnten. Ich bin mir immer noch nicht sicher ob die Leute hier einfach so freundlich sind oder ob das eher mit Vorsicht zu genießen sei. Natürlich bin ich nirgends eingestiegen. Schlussendlich konnte ich ein Hotel finden wo ich das WLAN nutzen und somit Kontakt mit Douglas aufbauen konnte. Er meinte ich sollte Richtung Busbahnhof gehen und ein Freund von ihm würde mich dann abholen. Als ich das Hotel verließ verfolgte mich ein junger Mann mit dem Fahrrad, ich hatte schon richtig schiss, da die Straße menschenleer war. Ich versuchte mich gerade zu erinnern was ich im Selbstverteidigungskurs vor Jahren gelernt habe. Da kam der Typ immer näher und begann mich auch noch vollzulabern. Ich versuchte ihm klarzumachen, dass ich kein spanisch spreche und er mich doch in Ruhe lassen sollte. Dann glaubte ich plötzlich den Namen "Douglas" gehört zu haben. Oh nein, wie peinlich! War es doch glatt der Freund von Douglas, den er mir geschickt hatte. So kann es einem gehen. Bei Douglas zu Hause angekommen, empfingen er und seine Mama mich herzlich in ihrem simplen Zuhause. Das erste Mal, dass ich nun spanisch sprechen MUSS, weder Douglas noch Mama sprechen ein Wort englisch. Am Abend hatte mein Gastgeber viel zu tun mit seinem Handy-Reparier-Shop, deshalb bot mir einer seiner Freunde - Rolando - an, mich in der Stadt herumzuführen und essen zu gehen. Choluteca scheint ein kleines Städtchen zu sein, wo jeder jeden kennt. Alle paar Meter blieben wir stehen und Rolando stellte mich Freunden vor. Wir konnten auch nachts problemlos durch die Straßen schlendern. Bis jetzt scheint mir Honduras ein sehr freundliches Land zu sein.

In den nächsten Tagen möchte ich weiter nach El Salvador. Die Sicherheitslage sollte auch dort gerade ziemlich schlecht sein - wenn nicht sogar noch schlechter als in Honduras, laut den Informationen des auswärtigen Amts.

mein derzeitiges Schlafgemach 

und endlich wieder duschen nach dem Schöpfprinzip ;)



Immer noch in Leon

By On Juni 19, 2016
Tja, der gestrige Tag verlief ungefähr so wie man sich das vorstellt nach einer Partynacht - die es auf alle Fälle in sich hatte. Heute zeigte mir mein Gastgeber Roger die Stadt ein wenig.und morgen geht's dann - hoffentlich - auf nach Honduras!

Roger und ich

Freitag, 17. Juni 2016

Ein weiterer Tag in Leon

By On Juni 17, 2016

Ziel des heutigen Tages war es herauszufinden wie ich am besten nach Honduras komme. Ich erkundigte mich in einem Hostel nach den Preisen für diese Touristenshuttles, aber der Preis ist leider mehr als das 10-fache als mit den lokalen Chickenbussen. Die Dame dort legte mir nochmals ans Herz ja nicht mit den lokalen Bussen sie Grenze zu überqueren, da dies viiel zu gefährlich sei. Wir werden sehen. No risk no fun. Eigentlich wollte ich morgen früh los, aber Roger hat mich überredet mit ihm heute auszugehen - wahrscheinlich werde ich die Weiterreise nun einen Tag verschieben.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Playa Las Peñitas

By On Juni 16, 2016
Gegen Mittag traf ich mich mit Jorge, der auch in Leon wohnt. Seine Mama lud mich zum Essen ein. Sie kochte ein superleckeres Mittagessen mit Hühnchen und Reis. Danach ging es ab an den Strand "Las Peñitas". Dort verbrachten wir einen schönen Nachmittag.
Als ich auf dem Rückweg gerade aus dem Autobus ausstieg, wurde ich durch ein "Jo seavus, wia gehts da?" aus den Gedanken gerissen. Oscar, der Freund von Roger der ein Jahr in Salzburg gearbeitet hatte, stand wieder vor mir. Die Welt ist manchmal so klein.

Jorge und ich

die berühmte Kathedrale von Leon

Playa Las Peñitas